Kandidaten in den Wahlkreisen

Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Niedersachsen
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Wahlkreise bisher
 
 CDUSPDEinzelbew.
1949761
195314--
195714--
1961131-
1965101-
196974-
197229-
197656-
1980-11-
198392-
198783-
199092-
199492-
1998-11-
2002110-


1 Flensburg-Schleswig

2002: Wolfgang Wodarg (SPD) 48.7 %, Wolfgang Börnsen (CDU) 41.3 %
2005: Wolfgang Wodarg (SPD), Wolfgang Börnsen (CDU)

Einer der umkämpften Wahlkreise im Bundesland. Hier hat die SPD mit Mandatsinhaber Wodarg bei den beiden letzen Wahlen zwar gewonnen, aber CDU-Kandidat Börnsen hat das Direktmandat davor drei Mal gewonnen, 1994 sogar trotz eines deutlichen Rückstand der CDU bei den Zweitstimmen. 2002 hingegen verlor er im Gegensatz zum Unionstrend bei den Erststimmen. Fraglich ist, wie sich die Wähler des SSW nach der gescheiterten Ministerpräsidentinnen-Wahl nun entscheiden werden, mit 24.2 Prozent bei der letzten Kommunalwahl in der Stadt Flensburg ist die Minderheitenpartei eine beachtenswerte Größe.

2 Nordfriesland-Dithmarschen Nord

2002: Peter Harry Carstensen (CDU) 44.3 %, Manfred Opel (SPD) 44.1 %
2005: Ingbert Liebing (CDU), Ralf Heßmann (SPD)

Der einzige Wahlkreis in diesem Bundesland, der 2002 von der CDU gewonnen wurde. Sieger war der heutige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen. Allerdings ist der neue Kandidat der CDU Ingbert Liebing bei weitem nicht so bekannt. Aber die SPD hat mit Ralf Heßmann einen neuen Kandidaten, der Ex-Bundeswehrgeneral Opel nachfolgt. Beide Kandidaten sind derzeit hauptamtliche Bürgermeister. Insgesamt ist der Wahlkreis strukturell als eher konservativ einzuschätzen.

3 Steinburg-Dithmarschen Süd

2002: Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) 45.8 %, Dietrich Austermann (CDU) 43.0 %, Jürgen Koppelin (FDP) 6.0 %
2005: Jörn Thießen (SPD), Ralf Koschorrek (CDU), Jürgen Koppelin (FDP)

Mit Jörn Thiessen, SPD, und Ralf Koschorrek, CDU, versuchen auch hier zwei neue Kandidaten, in den Bundestag zu kommen. Für die SPD tritt die ehemalige Staatssekretärin im Bundesinnenministerium und Parteisprecherin Cornalia Sonntag-Wolgast, nicht mehr an. Ebensowenig der CDU-Kandidat Austermann, der nun Wirtschaftsminister in Schleswig-Holstein ist. Ob Schleswig-Holsteins FDP-Spitzenkandidat Jürgen Koppelin, der bereits 2002 kandidierte, hier der CDU die entscheidenden Erststimmen wegnehmen kann, wird sich erweisen.

4 Rendsburg-Eckernförde

2002: Ulrike Mehl (SPD) 48.1 %, Otto Bernhardt (CDU) 40.4 %
2005: Sönke Rix (SPD), Otto Bernhardt (CDU)

In diesem Wahlkreis hat der damalige Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg in den 1980er Jahren sehr überzeugende Erststimmenresultate erzielt. Seitdem sieht es für die CDU etwas anders aus. 2002 holte Ulrike Mehl den Wahlkreis souverän für die SPD. Nun kandidiert Sönke Rix als Neuling für die SPD, Gegen ihn kandidiert Otto Bernhardt, seit 1998 für die CDU im Bundestag und Ehrenvorsitzender der CDU Rendsburg-Eckernförde

5 Kiel

2002: Hans Peter Bartels (SPD) 53.7 %, Angelika Volquartz (CDU) 30.8 %, Wilfried Voigt (GRÜNE) 6.7 %
2005: Hans Peter Bartels (SPD), Philipp Murmann (CDU), Klaus Müller (GRÜNE)

Der wohl eindeutigste Wahlkreis des Landes. Hans Peter Bartels holte diesen 2002 mit über 20 Prozentpunkten Vorsprung für die SPD vor seiner Konkurrentin, Angelika Volquartz, CDU. Diese ist inzwischen Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Kiel. Die Landtagswahlen im Februar haben jedoch keinen Trend zugunsten der CDU bestätigt, so dass die SPD hier weiterhin Chancen hat. Ex-Umweltminister Klaus Müller von den GRÜNEN hat nur die Aussicht auf einen Achtungserfolg. Zu beachten ist hier aber das extrem hohe Stimmensplitting der GRÜNEN-Wähler 2002 zugunsten des SPD-Kandidaten. Ob dies 2005 in dieser Form wieder der Fall sein wird, ist fraglich.

6 Plön-Neumünster

2002: Michael Bürsch (SPD) 47.9 %, Helmut Lamp (CDU) 38.8 %
2005: Michael Bürsch (SPD), Helmut Lamp (CDU)

Wie Schleswig-Flensburg ein sehr umkämpfter Wahlkreis. Von 1983 bis 1998 wechselte die Erststimmen-Mehrheit hier viermal. Ex-Landesstaatssekretär Bürsch, SPD versucht den Wahlkreis gegen seinen CDU Konkurrenten, Lamp wie schon 2002 zu verteidigen. Dieser ist trotz seiner Niederlage im Wahlkreis im Jahr 2003 über die Landesliste in den Bundestag nachgerückt. Andre Schereika erzielte hier 2002 das bundesweit beste Ergebnis eines Einzelbewerbers.

7 Pinneberg

2002: Ernst Dieter Rossmann (SPD) 46.4 %, Ole Schröder (CDU) 41.0 %, Rainder Steenblock (GRÜNE) 5.8 %
2005: Ernst Dieter Rossmann (SPD), Ole Schröder (CDU), Rainder Steenblock (GRÜNE)

Im Gegensatz zu den vielen neuen Kandidaturen in Schleswig-Holstein wiederholt sich in diesem Wahlkreis das Duell von 2002: Mandatsinhaber Ernst Dieter Rossmann, SPD, tritt gegen Ole Schröder von der CDU an. Interessant ist hier, wie Ex-Umweltminister Rainder Steenblock von den GRÜNEN abschneidet. 2002 lag er bei den Erststimmen über vier Prozentpunkte hinter seinem Zweitstimmenergebnis.

8 Segeberg-Stormarn-Nord

2002: Franz Thönnes (SPD) 46.7 %, Gero Storjohann (CDU) 40.5 %
2005: Franz Thönnes (SPD), Gero Storjohann (CDU)

Hier tritt mit Franz Thönnes der 2003 überraschend abgewählte Landeschef der SPD-Schleswig-Holstein erneut an. Bundespolitisch ist er jedoch nicht unbekannt, schließlich amtiert er als Staatssekretär im Bundessozialministerium. Gegen ihn tritt erneut Gero Storjohann von der CDU an.

9 Ostholstein

2002: Bettina Hagedorn (SPD) 48.5 %, Roland Dieckmann (CDU) 41.0 %
2005: Bettina Hagedorn (SPD), Ingo Gädechens (CDU)

Mit Bettina Hagedorn, SPD, versucht die amtierende Mandatsinhaberin den Wahlkreis zu verteidigen. Vor ihrer Wahl 2002 war sie Bürgermeisterin in der Gemeinde Kasseedorf. Gegenkandidat ist Newcomer Ingo Gädechens von der CDU.

10 Herzogtum Lauenburg-Stormarn-Süd

2002: Thomas Sauer (SPD) 46.1 %, Carl-Eduard Graf von Bismarck (CDU) 42.3 %
2005: Thomas Sauer (SPD), Carl-Eduard Graf von Bismarck (CDU)

Thomas Sauer, SPD, hat den Wahlkreis bereits zweimal für seine Partei gewonnen. Sein Gegenkandidat Carl-Eduard Graf von Bismarck, CDU, ist Nachfahre des ersten deutschen Reichskanzlers. Er ist jedoch erst in diesem Jahr für Ministerpräsident Carstensen in den Bundestag nachgerückt. Strukturell ist dieser Wahlkreis neben Nordfriesland derjenige, den die CDU am ehesten gewinnen könnte.

11 Lübeck

2002: Gabriele Hiller-Ohm (SPD) 50.8 %, Anke Eymer (CDU) 34.6 %, Angelika Birk (GRÜNE) 6.8 %
2005: Gabriele Hiller-Ohm (SPD), Anke Eymer (CDU)

Die ehemalige Fraktionsvorsitzende und Senatorin Gabriele Hiller-Ohm ist in Lübeck durchaus bekannt. Zudem gewann sie den Wahlkreis 2002 mit über 50 Prozent der Erststimmen sehr souverän. Gegenkandidatin ist wieder Anke Eymer, die bereits seit 1990 für die CDU im Bundestag sitzt, den Wahlkreis jedoch noch nie gewinnen konnte. Vor der Bundestagswahl findet in Lübeck noch die Wahl des Oberbürgermeisters statt, eine eventuelle Stichwahl gleichzeitig mit der Bundestagswahl am 18.September. Zwar hält die CDU in der Stadt Lübeck derzeit die absolute Mehrheit der Mandate, diese ist aber nicht unbedingt verlässlich, wie kürzlich die Wahl der Innen- und Umweltsenatorin mit rot-grüner Mehrheit zeigte. Eine wirkliche strukturelle Veränderung zu ungunsten der SPD ist hier nicht absehbar.